Schlagwort-Archive: Zugeschaut und Mitgebaut!

Christian bastelt – Eigenes Sim Rig für iRacing – Teil I

Mit als eines der ersten Spiele, die ich gespielt habe und an die ich mich heute noch lebhaft erinnern kann war das „grandiose“ Autobahn Raser 2 aus der Computerbild Spiele Ausgabe 04/2002. Das habe ich damals rauf und runter gespielt und fande ich echt super. Da wurde meine Faszination für das Auto und Autofahren „geboren“ und auch die Vorliebe für Videospiele war geweckt. Ich habe vorher hauptsächlich ein paar Fussballmanager (Anstoss 3) und ein paar kleinere Spiele gespielt. Dann ging es aber mit Rennspielen los, auch weil die noch am ehesten auf dem alten Rechner, den wir damals hatten, liefen. Neben dem legedären Colin McRae Rally 2.0 aus 2000 und als mit Grand Prix 4 Mitte 2002 ein sehr gutes Formel 1 Spiel erschien was noch halbwegs auf dieser alten Gurke lief und ich auch damals schon ein Riesen F1 Fan war musste ich es haben und es wurde damit das erste Spiel welches ich mir zum Vollpreis von meinem Taschengeld selbst gekauft habe.

Ab da hat sich der allgemeine Spielgeschmack weg von Strategie- und Aufbauspielen eher in Richtung Action (vor allem Counter-Strike 1.6, hach was ein spannendes Spiel) verändert, aber Rennspiele haben es mir immer angetan. Irgendwann natürlich bei Need for Speed hängen geblieben, habe in den Teilen Porsche, Hot Pursuit 2, Underground und Underground 2 und dem besten Teil aller Zeiten Most Wanted, verdammt Zeit versenkt und einen Riesen-Spaß gehabt.

Dann habe ich auf der Playstation 3 mit Gran Turismo 5 und Gran Turismo 6 weiter gespielt. Ungefähr um diese Zeit habe ich dann soviel Geld gespart, dass ich mir ein Lenkrad und Pedale leisten konnte. Es wurde ein Set „Porsche 911 GT3 RS“ von dem damals noch relativ unbekannten Hersteller „Fanatec“. Dieses Set hatte ich bis ca. Mitte 2020 und die Pedalerie hat mir immer super Dienste geleistet und hat das Fahren noch realistischer gemacht. Mit Gran Turismo Sport für die Playstation 4 musste aber ein neues Lenkrad her, da das alte nicht mehr mit der Playstation 4 kompatibel war. Es wurde ein CSL Elite von Fanatec, da ich dort auch die bestehenden Pedale weiter benutzen konnte.

Immer wieder habe ich wieder von der Simulation iRacing gehört. Diese soll die mit Abstand realistischste Simulation auf dem Markt sein. Und ich wollte diese unbedingt mal ausprobieren, aber sie war schon immer relativ teuer, also blieb es beim „Träumen“.

Logo iRacing

Aber ab da war die Nadel so richtig im Arm und ich habe immer mit einem eigenen Cockpit geliebäugelt. Ich wollte nicht immer Pedalerie und Lenkrad bei jeder Sitzung neu aufbauen und verkabeln und dann auch mal in iRacing tiefer einsteigen. Ich habe dann beschlossen das zu machen und mir ein richtiges Cockpit selbst zu bauen und selbst zum 30. Geburtstag zu schenken.

Also gesagt getan, es wurde recherchiert. Bei der Recherche habe ich den YouTube-Kanal von Sim Racing Garage gefunden (klare Empfehlung meinerseits!) und habe mir dort einige Videos angeschaut. Besonders gut haben mir die Cockpits vom SIM-LAB gefallen und so habe ich mir dann zum Geburtstag ein GT1-Evo mit dem ganzen nötigen Zubehör (Sitzschale, Monitorhalter, Schaltungshalter, etc) bestellt. Der Vorteil von solch einem Cockpit-Kit aus Alu-Profil ist die unglaubliche Flexibilität. Ich kann immer weitere Bauteile hinzukaufen oder verändern und alles an meine Bedürfnisse anpassen. Zusätzlich wurde ein eigener PC aus gebrauchten Teilen zusammengebaut, dieser soll exklusiv für das Sim Rig benutzt werden. Für den Monitor habe ich mich für einen 49″ 32:9 Monitor von Samsung entschieden. Dazu verwende ich ein teildefektes Samsung A8 Handy als Tacho und einen 7″ HDMI Bildschirm von Waveshare als separates Leaderboard. Im folgenden ist die komplette Übersicht der verbauten Hardware. Im zweiten Beitrag werde ich eine Übersicht über die verwendete Software niederschreiben.

NameAnzahl
SIM-LAB GT1 Evo Black Edition1x
SIM-LAB Keyboard Tray1x
SIM-LAB Mousepad1x
Logitech kabellose Maus Tastatur Set1x
Fanatec Clubsport Shifter side mount1x
Fanatec Clubsport Shifter Universal mount1x
SIM-LAB Bucket Seat bracket1x
Sparco Seat slider1x
Sparco REV QRT Bucket seat1x
SIM-LAB GT1-EVO Single Screen Holder1x
SIM-LAB Connector Bracket 40mm Slot 8 (10 Stück)1x
SIM-LAB Cross Cable Binder block (10 Stück)2x
PC aus alten Teilen, für iRacing1x
Samsung 49″ 32:9 Monitor1x
Fanatec CSL Elite PS41x
Fanatec Porsche 918 RSR Wheel1x
Fanatec Clubsport Shifter SQ 1.5 + USB Adapter1x
Fanatec Clubsport Handbremse 1.5 + USB Adapter1x
Heusinkveld Sprint Pedals 3 Pedal Set1x
Heusinkveld Sprint Baseplate1x
CSL 7 Port aktiver USB Hub1x
Samsung A8 2018 (teildefekt)1x
Waveshare 7″ HDMI Display1x
Tablet Halter1x
EInkaufsliste / Ausstattung des Sim Rigs

Zum Aufbau des Rigs habe ich leider keine Bilder, ich kann aber nur auf die beiden Videos von Sim Racing Garage verweisen. Dort ist alles super gut beschrieben und ich habe mich daran orientiert.

Sim-Lab GT1 EVO Cockpit Review Part 1 "The Build"
Sim-Lab GT1 EVO Cockpit Review Part 2 "The Setup"

Abschließend noch eine Galerie vom aktuellen Stand des Sim Rigs. Wie aber jeder weiß ist das ein Dauerprojekt und kann sich immer wieder ändern. Aktuelle Pläne sind eventuell auf ein Tripple-Screen-Setup zu wechseln und den 49″ wieder abzugeben.

Damit sind wir auch schon am Ende des ersten Teils. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und damit bleibt mir nur noch zusagen: Möge die Macht mit euch sein! Bis zum nächsten Mal und bleibt mir alle gesund.

Christian bastelt – PC + Wasser = What could possibly go wrong? Teil III und Ausblick

Jetzt geht es hier Schlag auf Schlag: Schon wieder ein neuer Beitrag. Hier kommt man ja kaum mit dem Lesen hinterher.
Aber ich habe ja versprochen, dass noch ein weiterer Teil kommt mit dem aktuellen Stand des Systems, der nötigen Steuerung der Kühlung und einem Ausblick was noch geplant ist.

Steuerung per Aquaero

Kommen wir zur Steuerung und Überwachung des Systems. Zentrale Anlaufstelle ist das Aquacomputer Aquaero 6 LT, welches nicht sichtbar auf der Rückseite im Gehäuse verbaut wird. Diese Steuerung wird per internem USB-Kabel mit dem PC verbunden und kann dann über die Software „aquasuite“ gesteuert werden. Alle Lüfter und auch die Pumpe werden mit entsprechenden Kabeln angeschlossen und können daher zentral gesteuert werden. Die Konfiguration wird auf dem aquaero gespeichert und fungiert damit auch ohne dass das Betriebssystem geladen ist.

Das Hauptfenster

Lüfter

Die Lüfter an den Radiatoren wurden mittels Y-Kabeln an einem Anschluss an dem Aquaero angeschlossen. Das bedeutet, dass ich bei 2 Radiatoren jeweils 3 Lüfter an solch einem Y-Kabel habe und mit der Steuerung verbunden habe. So kann ich die Lüfter auf den einzelnen Radiatoren gemeinsam steuern. Zusätzlich sind zwei Lüfter in der Seite und einer am Ende des Gehäuses angebracht. Die beiden Lüfter sind erneut mit einem Y-Kabel verbunden und dann ans das Aquaero angeschlossen. Dabei wurde die Art wie die Drehzahl gesteuert werden soll und welcher Bereich allgemein überhaupt benutzt werden soll konfiguriert. Aktuell laufen die Lüfter im Bereich 10% und 100% Umdrehung. Da mir die ursprünglich verbauten Noiseblocker Lüfter auf den Radiatoren nicht so gut funktioniert haben, habe ich diese noch gegen insgesamt 6 Noctua NF-F12 Chromax Lüfter verbaut.

Lüftereinstellungen

Pumpe

Über den passenden Adapter wurde die D5 Next Pumpe auch an das Aquaero angeschlossen und wird daher auch dort erstmal grundlegend konfiguriert. Als Minimalleistung habe ich 30% genommen und als Maximalleistung 70%. Bei mehr Umdrehungen der Pumpe werden die Vibrationen an das Gehäuse übertragen und „dröhnen“.

Einstellungen Pumpe

Ich habe diese Pumpe ausgewählt, da sie einen integrierten Wassertemperatursensor hat und ich so keinen weiteren im Kreislauf unterbringen musste. Diese Eigenschaft habe ich mir unter „Regler“ zu Nutzen gemacht und habe eine Kurve für alle Lüfter und die Pumpe angelegt, die sich anhand der Wassertemperatur richtet. Je höher die Wassertemperatur, desto höher drehen die Lüfter und mehr Druck macht die Pumpe. Bei 45°C Wassertemperatur erreichen die Lüfter die konfigurierten 100% und die Pumpe auf den konfigurierten 35%.

Ausblick

Abschließend nochmal einen Komplettblick auf den aktuellen Stand des Rechners. Ich denke so wird er auch erstmal bleiben. Es sei denn, es gibt irgendwann mal neue schnelle Grafikkarten zu halbwegs vernüftigen Preisen…

Staub wischen könnte ich auch mal wieder…

So das war es schon wieder. Die nächsten Beiträge werden über das nächste Projekt (welches mittlerweile auch schon fertig ist) handeln. Dort habe ich mir einen Rennsimulator für iRacing gebaut.

Möge die Macht mit uns sein!

Christian bastelt – PC + Wasser = What could possibly go wrong? Teil II

Vorwort: Teil II kommt schon kaum 8 Monate nach Teil I. Mit dem Vorsatz in 2020 regelmäßig zu bloggen hat es extrem gut geklappt. Wie das gesamte Jahr 2020 bisher extrem gut geklappt hat…

Egal, steht ja noch Teil II des Projekts Wasserkühlung an. Allerdings nicht wie angekündigt relativ kleinteilig und ausführlich, sondern eher eine Zusammenfassung und kurze Beschreibung. Als ob ich jetzt nach 8 Monaten noch alle Gedanken und Schritte im Kopf hätte…

Es kamen also nach relativ kurzer Wartezeit alle benötigten Teile und es ging ans Umbauen. Zu erst der leichte Teil mit dem Montieren der Kühler auf Mainboard und Grafikkarte.

Nächster Schritt bestand darin, die Radiatoren mit Lüftern zu bestücken, Pumpe an den Ausgleichsbehälter zu bauen und diese Bauteile im Gehäuse zu verbauen. Dabei war die spannende Frage ob der Ausgleichsbehälter mit Pumpe hinter den unteren Radiator passt (und damit überhaupt ins Gehäuse passt).

Wie man auf letzten Bild sehen kann, war es verdammt knapp, aber es hat alles relativ problemlos gepasst. Nachdem diese Hürde genommen war, konnte mit dem Einbau von Mainboard und Grafikkarte weitergemacht werden. Anschließend wurde das ganze in den Keller verfrachtet um die passenden Röhren biegen und zuschneiden zu können. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass das relativ locker in einem Tag erledigt ist und ich ausreichend Material dazu habe. Da war ich noch etwas zu optimistisch in meine handwerklichen Fähigkeiten…

Die ersten drei Rohre gingen relativ gut. Angefangen hatte ich oben links mit dem Rohr zwischen Radiator und Auslass des Mainboards. Anschließend das Rohr zur Grafikkarte und von dort zum unteren Radiator. Hier spielt mir jetzt in die Karten dass beide Radiatoren sogenannte Crossflow-Radiatoren sind. Das bedeutet, dass die jeweiligen Anschlüssen jeweils an beiden Seiten der Radiatoren sind, das spart mir den langen Laufweg parallel zum Radiator und sieht meiner Meinung nach besser aus.

Für die Bearbeitung der Rohre müssen diese mit einem Heißluftfön an der Biegestelle erhitzt werden und können dann in die passende Richtung gebogen werden. Dazu habe ich einen Koffer mit Biegewerkzeug von Alphacool benutzt. Dieser bietet sehr viel Zubehör um auf einer Bodenplatte alle möglichen Biegungen aufzubauen und durchzuführen. Allerdings braucht es trotzdem etwas bis man den Dreh heraus hat. Speziell das Messen wann welche Biegung benötigt wird ist eine Herausforderung.

Man hat pro Biegung nur einen Versuch das Rohr mit der passenden Temperatur an der passenden Stelle zu erhitzen und in das vorher gemessene und gebaute Konstrukt „einzuspannen“. Besonders spannend wird es wenn mehrere Biegungen bei einer Strecke nötig sind. Da bleibt Verschnitt leider nicht aus. Sogar so viel, dass ich noch weitere Rohre nachbestellen musste und daher erstmal eine kurze Pause machen musste. Aber die tat meinen Nerven auch ganz gut, mehrere Fehlschläge sind nicht förderlich für die Motivation. Schlussendlich habe ich aber alle Biegungen erfolgreich herstellen können und konnte den Kreislauf komplett zusammensetzen.

Fertige Verschlauchung

Die Biegungen sind mit Sicherheit nicht perfekt, aber das System war so im ersten Versuch komplett dicht und auch jetzt selbst nach 8 Monaten ist noch absolut keine Undichtigkeit zu erkennen. Für den ersten Versuch ist das ein sehr gutes Ergebnis und ich bin etwas stolz auf mich. Besonders stolz bin ich auf die Biegung im oberen rechten Bereich. Schon der zweite Versuch hat nahezu perfekt geklappt. Dort formt das Rohr quasi ein doppeltes gegenläufiges „U“ und verbindet damit den oberen Radiator mit dem Ausgleichsbehälter.

Abschließend noch ein kurzes Video vom damaligen Endzustand:

Wasserkühlung im Lian Li O11 Dynamic XL

Ich werde in einem nächsten Beitrag noch aktuelle Bilder und noch ein zwei weitere Umbauten erläutern. Zusätzlich auch die Steuerung der Lüfter anhand der Temperatur des Wassers. Aber für heute reicht das mal an Nerdtalk…

Möge die Macht mit uns sein!

Christian bastelt – PC + Wasser = What could possibly go wrong?

Passend zum Untertitel dieses kleinen, aber vielleicht feinen, Blogs kommt hier der erste Beitrag in der Kategorie „Zugeschaut und mitgebaut“ und Anfang einer kleinen Serie. Und ja es wird nerdig…

Mitte des Jahres hatte ich meinen PC mit Ryzen 3000 aufgerüstet und im Zuge dessen auch ein neues Gehäuse gekauft, immer mit dem Hintergedanken mal eine Wasserkühlung einzubauen. Es wurde ein Lian Li PC-O11WXC. Ursprünglich wollte ich die vorhandene Noctua Luftkühlung weiterbetreiben, musste aber beim Umbau schon feststellen, dass das Gehäuse nicht breit genug für den Noctua Kühler ist und das seitliche Glas nicht mehr drauf passt.
Kopf -> Tischplatte

Nach einer spontanen Fahrt zu Alternate wurde dann noch eine BeQuiet Silent Loop AIO gekauft und eingebaut. Aber so wirklich glücklich war ich damit nicht und die Grafikkarte war ja immer noch auf Luftkühlung und hat ordentlich Rabatz gemacht. Auf Wasserkühlung umbauen ging aber mit dem aktuellen Gehäuse nicht, da die Karte zu breit ist und wir wieder beim „Noctua-Problem“ angekommen sind. Hochkant einbauen geht auch nicht, da sonst die Soundkarte nicht mehr passt. Ergo alles Mist und Plan damals erstmal auf Eis gelegt…

So sieht der Rechner aktuell noch aus…

Sprung in den Dezember 2019

Anfang Dezember habe ich gesehen, dass von Lian Li ein neues O11 Gehäuse in XL Ausführung angeboten wurde. Damit war das Projekt wieder im Fokus und wird jetzt gestartet. Es soll Prozessor und Grafikkarte gekühlt werden, dazu zwei Radiatoren oben und unten im Gehäuse und alles mit Hardtubes verbunden werden.

Als Komponenten im Rechner ist aktuell folgendes verbaut

  • AMD Ryzen 9 3900X
  • Asus Crosshair VIII Hero Wifi
  • 32GB GSkill DDR4-3600 CL16 RGB
  • EVGA GTX 1080 Ti FTW3

Daraus entstand dann folgende vorläufige Einkaufsliste, neben dem eigentlichen Gehäuse und noch ein paar Kleinteilen. Beim Bauen kommt bestimmt noch das eine oder andere Kleinteil dazu.

KomponenteProduktAnzahl
CPUEK Quantom Monoblock C8H1
GPUEK GTX 1080Ti FTW3 Nickel1
RadiatorenAlphacool NexXxos XT45 360mm XFlow2
PumpeAquacomputer D5 Next1
AusgleichsbehälterAlphacool Eisbecher D5 250mm1
HardtubesAlphacool Eisroher 16/13mm PETG 60cm 4er Pack2
AnschlüsseAlphacool Eiszapfen 16mm Hardtube Fitting G1/4 6er Pack2
FlüssigkeitAlphacool CKC Clear 1000ml2

Nachdem mir Excel den Gesamtpreis zusammengerechnet hatte, habe ich nochmal kurz das Gewissen befragt. Dabei habe ich festgestellt, dass das gefesselt in der Ecke liegt und habe auf „Bestellen“ geklickt. Es sollte in den nächsten Tagen alles ankommen und dann geht es mit dem nächsten Beitrag weiter. Darin werden die Vorbereitungen der Kühler und grober Aufbau erklärt.

Möge die Macht mit uns sein!